To Avoid – „Passion And Pain“
Manchmal gibt es wirklich sonderliche Zufälle. Vor einigen Wochen fiel mir das Album „Voyage into the past!“ der Formation To Avoid in die Hände. Erinnerungen an diese Band wurden wach und auch die Gewissheit, dass irgendwann hier mal zumindest eine Rezension im Laufe der Zeit verschwunden sein muss, denn auch heute noch sichtbare Spuren findet man hier derzeit nicht. Da ich diese verschwundene Rezension auch in Backups nicht finden konnte, legte ich die CD einfach wieder beiseite und habe mir nichts weiter dabei gedacht. Frei nach dem Motto „die machen ja eh nix mehr“.
Doch weit gefehlt! Satte 4,5 Jahre nach eben diesem Album erblickt völlig unverhofft die brandneue EP „Passion And Pain“ das Tageslicht.
Wer To Avoid nicht kennt (und das könnten einige sein), dem sei gesagt, dass sich die Formation den alten Werten der Electroszene verpflichtet fühlt. Old School Electro in Reinkultur ist also angesagt. Doch von Attributen wie „angestaubt“ oder ähnlichem ist die „Passion And Pain“ EP gottlob weit entfernt. Nach dem stimmungsvollem Intro „GET“ geht es mit dem Titeltrack „Passion And Pain“ gleich in die Vollen. Wahnwitzige Innovationen sollte man angesichts der „Maßgabe“ Old School nicht erwarten, aber dass man mit „alten“ Mitteln durchaus Interessantes abliefern kann, wird hier eindrucksvoll bewiesen. Das gilt auch für die weiteren 3 Songs „Lying Eyes“, „Do You Know“ sowie „War Nurse“. Alles kommt einem vertraut vor, jedoch finden sich in den Songs von To Avoid viele Kleinigkeiten wieder, die es dem Hörer leicht machen die Tracks in ihr Herz zu schließen. Da jedem Song auch eine gehörige Portion Clubappeal eigen ist und man den notwendigen „Bumms“ ebenfalls nicht vermissen lässt, steht auch dem Einzug in die Clubplaylisten wenig entgegen.
Abgerundet wird die EP durch 5 Remixvarianten, bei denen man sich nicht allzu viel vom Originalen To Avoid Sound wegbewegt. Schön finde ich persönlich, dass man nicht nur das Titelstück als Remix anbietet, sondern mit „Against The Current“ gleich noch einen Song aus der Anfangsphase der Bandgeschichte anbietet.
„Passion And Pain“ ist ein gelungenes Comeback. Alte Hasen werden sich sicher wohl fühlen, aber auch die jüngeren Generationen dürfen ein Ohr riskieren und werden dies sicher nicht bereuen. Hoffentlich dauert es bis zum nächsten Release nicht wieder 4,5 Jahre.
[Markus am 02.06.2010 ]
Veröffentlichungstermin: Mai 2010
Label: TAMB MEDIA
Genre: Electro, EBM
[U]-Wertung:
Leserwertung:
Tracklist:
01. GET (German Electronic Terrorists)
02. Passion and pain
03. Lying eyes
04. Do you know
05. War nurse
06. Instrument of the death (Re-Work 2009)
07. Passion and pain (crucifiEd[it] by Amnistia)
08. Against the current (Necroremix by Necro Facility)
09. Passion and pain (RMX by Cephalgy)
10. Against the current (Violated by Second Disease)
11. Passion and pain (Remake by Stin Scatzor)